Bevors mit neuen Touren weitergeht, wollte ich noch von 2 Touren im Zillertal berichten: Vor dem Tag am Penken habe ich mit Phillip noch zwei Tagestouren in der Gegend um Gerlos gemacht. Johann war wegen seiner verletzten Hand leider nicht dabei.
Tag 1: Übers Brandberger Joch
Bis zum Parkplatz Schöne Rast bringt uns Johann mit dem Auto. Ab hier strampeln wir ins Schwarzachtal bis zur unteren Alm. Ab dort wirds steiler und der Weg biegt ab in Richtung Brandberger Joch. An der oberen Alm ist dann Schluß mit Fahren und wir schieben und tragen unsere Räder weiter hoch. Das Joch mit Restschneefeldern haben wir die ganze Zeit vor der Nase. Kurz vor dem Ziel treffen wir noch einen netten älteren Wanderer, der sich für unsere Radtragerei begeistert. An den Schneefeldern im Joch kommen wir zum Glück seitlich vorbei, so dass die Füße trocken bleiben. Im Joch machen wir erstmal Pause. Die Abfahrt beginnt relativ steil und schwierig bis zum Kolmhaus. Da uns die ganze Zeit die Sonne auf den Kopf brennt, nutzen wir hier die Gelegenheit, etwas Kühles zu trinken. Danach gehts weiter auf einem schottrigen Trail. Leider unterläuft uns ein schwerwiegender Fehler: Im Abfahrtsrausch fahren wir gute 200hm zu tief hinab und verpassen einen Zubringertrail zum nächsten Dorf. Stattdessen landen wir auf einem supersteilen Forstweg in eben dieses Dorf. Wir beginnen zurückzuschieben, nur sind wir nach 100 supersteilen Höhenmetern in der prallen Sonne dermaßen am Ende, dass wir uns geschlagen geben und den Forstweg ins Dorf abfahren 🙂
Ab dem Dorf gibt es dann einen steilen Waldtrail mit Dutzenden Serpentinen. Da wir eh schon ein wenig angeschlagen waren, kostet der Weg nochmal richtig Kraft. Ziemlich abgekämpft kommen wir in Mayrhofen raus und fahren dann noch bei Gegenwind entlang der Ziller nach Zell.
Ich freu mich schon aufs nächste Mal in der Gegend, dann wird die Tour wiederholt, natürlich besser: Nicht durchs Joch sondern auf dem Fahrweg über Weißbachalm, dann über Seespitze oder Torhelm hinab. Und bei der Abfahrt nicht den Abzweig verpassen 🙂
Tag 2: Kreuzjoch
Mit der Seilbahn fahren wir ab Zell zunächst 1000hm hinauf. Oben gehts auf einer Forststraße weiter nach oben. Wir bewegen uns die ganze Zeit im Skigebiet. Ab ca. 2300m führt der Weg direkt auf einer Piste, wo an den schattigen Stellen auch noch Schnee liegt. Unter einer Liftanlage finden wir bestimmt 20 halbierte Skistöcke. Da am nächsten Tag ein MTB-Rennen auf der Strecke verläuft, markiere ich den Racern mit Skistöcken einen Weg durch das Schneefeld am Scheitelpunkt 🙂 An gleicher Stelle verlassen wir die Piste und biegen ab auf einen Grat, der uns zum höchsten Punkt der Tour, dem Kreuzjoch auf 2558m führt. Mit uns sind ein paar Wanderer am Gipfel und machen wie wir Pause. Schön auch der Blick auf die Strecke vom Vortag auf der anderen Talseite. Bis zum nächsten Gipfel müssen wir die Bikes auf dem Grat weitertragen, allzu viel zu fahren gibt es nicht. Dann wird der Weg bis auf wenige Stellen fahrbar. Wir folgen abwärts dem Grat immer weiter Richtung Gerlos. Allerdings sind auch immer wieder Gegenanstiege mit dabei. Schließlich biegen wir vom Grat ab und kommen in Almengelände. Bis zum Waldrand kann mans hier gut laufen lassen. Bis hierhin wars ne gute Bergtour, vom Trail her aber kein Aha-Erlebnis.
Nach kurzer Suche finden wir schließlich den Einstieg zum nun folgenden Waldtrail: Hier beginnt ein absoluter Hammertrail durch Nadelwald ins Gerloser Tal. Steil, stellenweise rutschig auf dichtem Nadelteppich, mit engen Kurven und oft mehreren Linien, so dass man versuchen kann, den Kumpel zu überholen. Einfach hammermäßig bis zum Schluß. Ganz am Ende in der letzten Kehre schaffe ich es noch, mich aus einer Kurve in einen Stacheldrahtzaun zu schießen…aua.