Tag 3: Der Wetterbericht sagte für Sonntag Regen voraus und hatte auch recht. Wir haben daher einen Ruhetag eingelegt und am Samstag abend schon mal ein Bier mehr getrunken 🙂
Mittags haben wir Arco angeschaut und den Kletterern geholfen, die Pizzabude am Marktplatz leerzuessen.
Abends haben wirs es dann doch nicht mehr ohne Biken ausgehalten und sind bei leichtem Regen zum Nightride aufgebrochen: Zuerst sind wir die Strecke des Enduro Rides (Bikefestival) hinter Torbole gefahren und sind ein paar mal den kleinen Drop gesprungen. Anschließend sind wir noch auf den Monte Brione gefahren und haben die Abfahrt an der Kante entlang nach Riva „gemacht“. War ein spassiger Ruhetag.
Tag 4: Am Morgen grüßten erstmal weiße Bergspitzen: über 1500m hatte es in der Nacht geschneit. Die Sonne schien wieder und wir sind zum Idrosee gefahren. Dort stand der Trail mit den 136 Kehren hinab vom Monte Stino auf dem Programm, welchen ich im Frühjahr schon gefahren war. Um die lästige Schleife ab Bocca Cocca über einen Forstweg zu vermeiden, haben wir diesmal den Wanderweg 478 Richtung Malga Piombino versucht. Wir waren ungewiss, ob der Weg noch in Schuss war und ob es den Abzweig in Richtung Monte Stino noch gab. Es klappte jedoch wie geplant: Bis auf wenige querliegende Bäume ließ sich der Weg gut fahren/schieben und auch der Abzweig war da.
Die Natur hatte dabei eine perfekte Dramaturgie ersonnen: Auf dem 478er waren wir die ganze Zeit im Schatten unterwegs und als schließlich klar war, dass unser Plan funktioniert hatte, tauchten wir ein in die Herbstsonne. Nach fast 5 Stunden unterwegs kamen wir endlich auf dem Gipfel des Monte Stino an. Es war schon später Nachmittag und so konnten wir den perfekten Trail mit seinen 136 Kehren in der Abendsonne absurfen. Als wir wieder glücklich am See standen war es dunkel und so mussten wir den Weg zurück zum Auto (Sentiero dei contrabandieri) im Schein unserer Lampen schieben. Da der Weg im steilen Hang bis zu 200m über dem See verläuft, ist hier Schieben dringend zu empfehlen. Glücklich kamen wir am Auto an.
Tag 5: Gegen Mittag fahren mir mit der Seilbahn auf den Monte Baldo. Von dort arbeiten wir uns auf dem Kamm über Bocca di Navene bis zum Rifugio Graziano. Vor uns leuchtete der Altissimo di Nago weiß in der Sonne. Eigentlich wollten wir ja einen Trail „hinten rum“ um den Altissimo nehmen. Spontan beschließen wir aufgrund des guten Wetters doch auf den Altissimo zu steigen. Nach ca 1 Stunde sind wir gegen 17:00 Uhr oben. Der Weg vom Rifugio auf den Gipfel war komplett zugeschneit, jedoch hatten Wanderer schon eine Spur angelegt. Der Schnee war durch die Kälte schön griffig geblieben. Die Abfahrt auf dem 601er ist der Wahnsinn: Dank des griffigen Schnees können wir den ersten steilen Trailabschnitt komplett abfahren.
Wir schieben dann über die Hochebene und fahren auch den folgenden Teil des Trails im griffigen Schnee. Stellenweise ist der Schnee mit Laub und Tannennadeln bedeckt. Ab ca 1400m verschwindet der Schnee und wir fahren auf Laub weiter. Beim Beginn des bekanntesten Abschnitts des 601ers (Einstieg bei der Kapelle) wird es uns zu dunkel und wir montieren die Lampen. Den härtesten Abschnitt bis hinab nach Torbole fahren wir schliesslich als Nightride, was erstaunlich gut klappt.
Wieder mal hatten wir Glück: Der Schnee war viel besser fahrbar als erhofft, wir hatten schon befürchtet in Matschepampe hinabschieben zu müssen.