Innsbruck, Parkplatz der Nordkettenbahn
So, heute bin ichs endlich gefahren, das Downhill-Monster von Innsbruck. Pennen auf dem Parkplatz der Hungerburgbahn ging gut. So konnte ich heute morgen um halb 9 direkt zur Kassa stiefeln und mir eine Tageskarte holen. Gegen 10 bin ich dann zum ersten Mal die knapp 1000hm hochgegondelt mit der Hungerburgbahn.
Oben Protektoren angelegt, alles zurechtgezuppelt und dann ab auf die Strecke. Die Strecke ist unterteilt in mehrere Sektionen die durch Forstwege unterbrochen sind. Los gehts mit dem Starthang, dann kommen der „3er-Stützen-Albtraum“ und die „Mischwaldsektion“. Danach noch ein paar andere. Die Strecke ist auf jeden Fall derbe anspruchsvoll. Da sie komplett in der Lifttrasse entlangläuft ist sie durchgängig sehr steil. Der Untergrund ist felsig, in den Latschen- und Waldsektionen natürlich auch wurzelig. von der Grundidee gar nicht mal anders als die bisherigen Trails meines Urlaubs. Was das ganze so schwer macht, ist die Menge an Bikern die dort runterbricht. Dadurch sind die Sektionen teilweise extrem ausgefahren. Dazu kommt die Vorliebe der Erbauer für extrem viele, enge Kurven, gerne auch mit Stufen drin. Oder Stufenkaskaden, 4 Hammerstufen kurz hintereinander, so dass es einen aushebelt. Durch das Ausfahren waren die Stufen mittlerweile sicherlich höher als 60cm.
Die Strecke war heute relativ trocken und wurde in Laufe des Tages immer trockener und staubiger. Bei Trockenheit lässt der Grip doch sehr stark nach, man muss sich dran gewöhnen, ewig über beide Räder zu rutschen. Am besten gehts wohl nach einem Regen, wenn der Boden feucht, aber nicht mehr nass ist.
Was ich sehr nett fand, waren die Begegnungen auf der Strecke. Die Locals waren sehr aufgeschlossen mit Tipps zur Strecke, war auf jeden Fall nett zwischendurch immer mal wieder zu quatschen. Am Vormittag war ich fast alleine auf der Strecke, ab mittag wurde es dann voller.
Auf der Hälfte der ersten Abfahrt musste ich erstmal Bremsbeläge hinten wechseln. Meine zweite Abfahrt war auch irgendwie die beste, ich kannte die Strecke schon ein wenig und war noch relativ fit. Da gingen dann schon einige Sektionen. Es hat dann nur noch für eine dritte Abfahrt gereicht, die Kontrolle übers Radl ließ stark nach, ich konnte nicht mehr gescheit Bremsen. Dazu kam, dass ich mich ein paar mal odentlich hingepackt hab. Brauche auf jeden Fall neue Knie/Schienbeinschoner, meine jetzigen rutschen immer runter und so habe ich beide Knie blutig bekommen. Dazu ein paar Kratzer und Prellungen, aber nix ernstes. Bin auf jeden Fall am ganzen Körper lädiert.
Für sowas machts echt Sinn, einen Fullfacehelm und noch nen Oberkörperpanzer anzulegen. Werde ich auf jeden Fall beim nächsten Mal tun. Mein Fazit: Macht richtig Bock, etwas mehr Plastik am Körper und dazu noch ein paar Übungstage, dann käme ich da schon mit Anstand runter.
Das beste zum Schluss: jetzt ratet mal, wen ich auf der Strecke getroffen hab: Mister Hans Rey höchstpersönlich. Die Erbauer der Strecke ließen es sich nicht nehmen, dem Meister die Strecke zu zeigen. Er ist wohl in der Gegend, weil er bei irgendeiner Veranstaltung eine Trial-Show liefert.
Hier gibt noch Bilder mit Hans Rey am Nordketten Singletrail:
http://www.flickr.com/photos/rolandnoichl/sets/72157622054036437/
Und hier noch ein kurzer Bericht:
http://www.alpine-spirits.com/news/