Biberwier, Bar im Cube-Hotel, 1000m
Die letzte Nacht hatte ich auf einem Rastplatz an der A7 verbracht, laut Navi waren es noch knapp 300km bis Innsbruck. Heute morgen hat mich um 7 dann der Rasermähermann geweckt.
Meine Route führt über den Fernpass nach Innsbruck. Auf der Fahrt kam mir dann die Idee, dass ich zwar die Fernpassstrecke kenne, aber die dortige Zugspitzregion gar nicht. Da mir eh ein Plan fehlte, habe ich beschlossen, dort meinen ersten Stop einzulegen und die Gegend zu erkunden.
Um 11 war ich dann auf einem Parkplatz am Fernpass angekommen. Erstmal habe ich gefrühstückt und die Karten studiert. Dann kam ein Gewitter mit ordentlich Regen, so dass ich die Pause ein wenig ausdehnen konnte. Ich habe in der Zeit meinen Kram sortiert und mein GPS mit Topo-Karten der Region bestückt. In einer Regenpause habe ich dann noch ein neues kleines Kettenblatt an mein Radl geschraubt, da das alte verschlissen war.
Gegen 14 Uhr wurde das Wetter besser und es sah nicht nach weiterem Regen aus. Ich bin daher zum Fernsteinsee gefahren und mit dem Radl in Richtung einer Hütte aufgebrochen. Die erste Auffahrt (300hm oder so) war leider ein Griff ins Klo, laut Karte gingen die Wege weiter, in der Realität jedoch nicht. Daher auf einem Trail wieder runter, und diesmal habe ich dann aus Zeitgründen einfach den für die Abfahrt vorgesehenen Wanderweg hochgetragen bzw. hochgeschoben. Das Ding erwies sich als Supertrail – was mich motivierte, das Radl noch 900hm hochzuwuppen. 200m unter der Alm (auf 1800m) habe ich dann Schluss gemacht, da ich platt war und es schon 19 Uhr war. Die Abfahrt war einfach nur der Hammer, der Trail war schottrig, wurzelig, steil und kurvig vom ersten bis zum letzten Meter. Sowas gibts im Norden nicht. Hintenrum gibts noch ne Auffahrt zur Hütte, vielleicht probier ich die noch.
Im Tal bin ich dann fix zum Bus, habe meine Badebuxe geholt und habe noch ein Bad im (hinteren) Fernsteinsee genommen. Leider nur 1 Minute oder so, da der See eiskalt ist (und wohl der klarste in AT – habe auch Taucher gesehen). Dann ab zum Bus und fix nen Abendessen gebrutzelt.
Jetzt sitz ich den Bar des Cube-Hotels in Biberwier (wohl der einzige Platz weit&breit, an dem man um 23 Uhr noch Bier kriegt). Der Tag war der Hammer. Habe auch tolle Erkenntnisse gewonnen: man braucht gar keinen Plan für Touren in den Alpen, ein Gebiet aussuchen reicht. Wege gibts überall genug, man muss nur in die Karte gucken. In den letzten Tagen war ich etwas demotiviert, was diesen Urlaub angeht (bin ja dan auch einen Tag später los). Irgendwie habe ich mir da zuviele Gedanken gemacht: Heute beim hochwuppen auf den Berg ist mir klar geworden, dass diese Reise GENAU DAS IST, WAS ICH GERNE MACHE. Schön, wenn man das tun kann. Karo, du hattest vollkommen recht, danke für deine Motivation!
sehr gut!