Hannover Marathon 2016

Letzten Sonntag am 10. April 2016 fand in Hannover der alljährliche Stadtlauf statt und ich bin dort zum ersten Mal einen Marathon mitgelaufen. Der Entschluss zur Teilnahme fiel letzten Herbst, als ich mich von Ulf kurzentschlossen dazu überreden ließ. Ich hatte es eh schon lange vor und nun wollte ich es nicht länger aufschieben.

Heute bin ich zum ersten Mal seit meiner Teilnahme am Hannover Marathon 2016 wieder meine normale Runde gelaufen und war doch überrascht, wie doll meine Waden noch zwicken…

Der Lauf am 10. April

Der Start ist früh um 9 und so hieß es schon vor 7 raus aus den Federn, kurzes Frühstück und Kaffee zur Beschleunigung der Verdauung, damit dieses Thema nicht im Lauf auftritt 🙂 Ich fand super, dass die Startnummer den ganzen Tag zur Benutzung der U-Bahn berechtigte und so konnte ich gechillt an den Start reisen. Die Sportklamotten+Handtuch und Duschgel hatte ich im ausgeteilten Turnbeutel dabei, an dem man die anderen Teilnehmer in der Bahn als Gegner erkannte.

In der guten halben Stunde vor dem Start schaute ich mich im Start/Ziel-Bereich um, wechselte meine Klamotten und gab alles, was ich erst nach dem Lauf brauchte, in der Turnbeutelaufbewahrung ab. 10 vor 9 ging ich dann in den hintersten Startblock, in den man als Neuling zwangsläufig gerät. Alle lauschten gespannt dem Moderator, bis kurz nach 9 der Startschuss fiel. Ich wetzte am rechten Rand gefühlte 2 Startblöcke nach vorne und überholte auf den folgenden Kilometern erst den 3:30:00- und dann den 3:15:00-Läufer. Nach ein paar Km entwickelte sich dann ein Wohlfühltempo und ich konnte die Sightseeingtour durch meine Heimatstadt genießen.Ich bei Hannover Marathon 2016 auf der Vahrenwalder Str

  • Maschsee
  • Leinemasch
  • Wülfel – Döhren – Südstadt über Hildesheimer Str
  • Aegi – Kröpke -Hauptbahnhof
  • Zooviertel – Eilenriede – Oststadt – List
  • Vahrenwalder Straße, wo Anna-Lena nebenstehendes Foto von mir knipste

Bis hierhin liefs und es waren schon über 33km geschafft. Dann merkte ich, wie so langsam aber sicher meine Beine müde wurden. Kurz sagte auch mal der Fuss, dass er müde war. Die letzten Km waren dann eine Motivationsübung, auch weil ich ab der Nordstadt von vielen Staffel- und Halbmarathonläufern überholt wurde. Dort kassierte mich auch der 3:15:00-Läufer. Mein Tempo war jedoch noch ok, so dass ich den 3:30:00-Läufer nicht als große Gefahr sah.

Am Ende liegen noch 3 jeweils 2km lange Geraden direkt nebeneinander:

  • „bergauf“ von der Uni zum Königsworther Platz
  • wieder zurück zur Gracht in Herrenhausen, kurz daran entlang
  • zurück zum Unisportgelände und rüber Richtung Glockseegelände

Hier war es echt hart und ich gönnte mir eine ausgedehnte Trinkpause bei 39km, in der ich kurz ging. Letztlich raffte ich mich für die letzten 3km zusammen und ganz am Ende reichte es sogar noch für einen kleinen Zielsprint: 03:23:57 stand auf der Uhr, meine Nettozeit betrug 03:22:20. Ziel <3:30 somit erreicht.

Nach dem Herunterkommen im Zielbereich ließ ich mit der Masse weitertreiben und fand Anna-Lena und meine Eltern. Ich holte meine Medaille (leider die falsche 🙂 ) und ein Erdinger Alkoholfrei – lecker nach dem Lauf! Ich konnte zwar kaum gehen doch irgend schaffte ich es zu meinen Leuten, zur Turnbeutelausgabe und schließlich unter die Dusche. Danach gings schon viel besser und wir genossen eine lange Pause mit Kaffee und Kuchen auf der Rathaustreppe.

Vorbereitung

Meine Vorbereitung sah folgendermaßen aus:

  • seit der Entscheidung für den Marathon im Herbst 2015 normale Laufphase: 2-3 mal pro Woche meine Laufrunde in Esslingen: ca. 8,5km mit ca. 280hm, dazu sporadisch Radtouren, Wanderungen, Board-Touren
  • ab 13. Februar alle 2 Wochen einen langen Lauf: 15km, 20km, 25km, 30km

Ich habe gemerkt, dass ich mit den langen Läufen mindestens 4 Wochen früher anfangen hätte sollen. Am Ende bin ich meinen längsten Lauf über 30km 2 Wochen vor dem Marathon gelaufen (vom Haus meiner Eltern zum Schloss Marienburg…ich hätte nie gedacht, dass ich die Strecke mal laufen werde). Einen 35km Lauf hätte ich noch gerne gemacht.  Die Tracks meiner GPS-Uhr habe ich an Siggi und Ulf zur Analyse geschickt und jedes Mal wertvollen Input erhalten. Danke dafür!

Das interessante am Marathon ist meiner Meinung nach, dass man sich ein konkretes Ziel setzt und die Vorbereitung (wenn man es ernst nimmt) darauf ausrichtet. Ohne das Ziel käme man wohl nicht auf die Idee am Ostermontag bei zweifelhaftem Wetter 30km durch die Lande zu laufen. Hinterher ist man ganz schön kaputt: ich bin immer direkt in die Badewanne gestiegen und habe viel gegessen, so war ich schnell wieder ganz gut drauf. Nach einem langen Lauf war ich immer 2 Tage müde. Für mich war jeder der langen Läufe mit deutlichem Erkenntnisgewinn verbunden und dies war auch das spannendste an der ganzen Aktion.

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